Eine Krisensituation betrifft niemals nur das betreute Kind oder ein anderes isoliertes Familienmitglied. Bei der Beurteilung der Durchreise werden daher sowohl das betreute Kind als auch seine Familienangehörigen einbezogen. Die Platzierung fördert ein Gefühl der Distanz, das es jedem ermöglichen kann, die Situation anders zu sehen und Lösungen in Betracht zu ziehen. Während des Praktikums finden regelmäßig Interviews mit dem Jugendlichen und seinen Eltern statt. Der Lebensverlauf des jungen Menschen und seiner Familie wird ebenso besprochen wie die Krisensituation, die zu der Vermittlung geführt hat. Verschiedene externe Parteien, die bereits mit der Situation vertraut sind, können kontaktiert werden. Es werden Fragebögen eingesetzt, um die Situation aus der Sicht aller besser zu verstehen. Auf der Grundlage all dieser Informationen werden Hypothesen zum Verständnis der Krisensituation vorgeschlagen und mit der Familie diskutiert. So bald wie möglich werden Wochenend-Familientreffen arrangiert.

Transitpraktika erfordern daher eine gute Zusammenarbeit sowohl mit dem Jugendlichen als auch mit seinen Eltern. Je nach Fall können im Laufe des Praktikums unterschiedliche pädagogische Maßnahmen ergriffen werden. Über die während des Praktikums gemachten Beobachtungen wird bei der Nachbesprechung Bericht erstattet, und ein Evaluierungsbericht wird an JA und gegebenenfalls an den Friedensrichter, der die Entscheidung über das Praktikum getroffen hat, geschickt. Auf der Grundlage der verschiedenen gesammelten Beobachtungselemente und je nach Entwicklung der Krisensituation macht Transit Vorschläge für Interventionen in folgenden Bereichen: Wohnort des Kindes nach dem Transit (Rückkehr in die Familie oder weitere Unterbringung in einer anderen Einrichtung), andere erzieherische, pädagogische oder therapeutische Unterstützungsmaßnahmen für das Kind oder seine Familie.

Der Transit kann keine Entscheidung über das weitere Vorgehen treffen; diese Rolle fällt dem Rechtsvertreter oder Friedensrichter zu.